Apps sind toll und jeder hat eine Menge davon auf seinem Handy. Doch Apps sind böse, denn sie zerstören das Internet. Das Internet mit offenen Standards (HTML, CSS, JavaScript) ist eine echte Errungenschaft die hart erkämpft werden musste. Für Besucher ist es möglich eine Website mit allen möglichen Endgeräten anzuschauen. Die Seite muss dazu nur einmal in HTML geschrieben werden. Natürlich war auch dies lange Zeit die Idealvorstellung, weil gewisse Browser (Internet Explorer) sich nicht an die Standards hielten. Dies war weniger auf Unvermögen zurückzuführen als vielmehr auf strategische Überlegungen. Microsoft wehrte sich gegen das offene Internet und erhoffte sich durch den Einbau von proprietären Elementen seine Marktmacht zu sichern.

Mit der neusten Generation von Browsern wären wir endlich soweit, dass die Web-Standards von allen Browsern vernünftig unterstützt werden. Gerade jetzt kommen die Apps! Apps sind das pure Gegenteil von offenen Standards: ich kann meine App nur auf dem iPhone, dem Android Phone oder dem Blackberry verwenden. Wer eine iPhone-App baut, baut für das iPhone. Wer eine Android-App baut, baut für Android.

Glücklicherweise gäbe es jedoch einen Weg zurück zu echten Web-Standards: mit HTML5 und CSS3 stehen eine Vielzahl von Funktionen wie local storage zur Verfügung, die bisher Apps vorenthalten haben. Wer eine HTML5-App baut, baut für alle Systeme mit Browsern, die HTML5 unterstützen oder unterstützen werden.

Das in letzter Zeit viel gescholtene Google könnte ein Vorreiter auf dem Weg zurück zu einem offenen Web sein.  Mit seinem geplanten chrome webstore will google installierbare Web-Anwendungen, die direkt über den Browser aufgerufen werden, gegenüber den geschlossenen Apps besser in Position bringen. Denn Googles Erfolg baut auf dem offenen Internet und seit iAds ist klar, dass es für Google gefährlich wird, wenn Apple die Welt weiterhin mit Apps überschwemmt.

Wir alle wollen ein offenes Internet. Apps sind tot, es leben die HTML5-Apps!

http://www.w3.org/TR/offline-webapps/